Zur Diskussion – ADHS

Beichte auf dem Sterbebett: ADHS gibt es gar nicht!

Veröffentlicht am 9. Mai 2013von 

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Der amerikanische Psychiater Leon Eisenberg gilt als der Erfinder des psychiatrischen Krankheitsbilds Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätssyndrom, kurz ADHS – im Volksmund auch Zappelphilipp-Syndrom genannt. Mit diesem Etikett werden Kinder und Jugendliche pathologisiert, die in der Schule durch unruhiges, impulsives Verhalten auffallen. In der Regel wird dann von Psychiatern das Stimulanz Methylphenidat (Handelsname Ritalin) verschrieben, welches von Spöttern auch als “Koks mit Kinderfreigabe” bezeichnet wird.

Kritiker unterstellen schon seit langer Zeit, ADHS wäre eine erfundene Krankheit.

Kurz vor seinem Tod gestand Eisenberg dem Medizinjournalisten Jörg Blech, daß AHDS ein Paradebeispiel für eine fabrizierte Erkrankung sei, wie die FAZ berichtet. Ferner stellt die FAZ fest, daß psychische Krankheiten keine Krankheiten, sondern ein Deutungsmuster seien: Als psychisch krank würde definiert, was gegen bestimmte Regeln verstoße und von Normen abweiche. Diese Normen wären nicht ein für alle Mal fest-gelegt, sie könnten sich verändern.

Damit ist nun die konservative FAZ zu einer Meinung gelangt, die der libertäre Psychiater und Psychiatriekritiker Thomas Szasz schon lange war. Szasz meint, es gäbe psychische Krankheiten gar nicht im eigentlichen Sinne, sondern nur als Metapher für unerwünschtes Verhalten.

Im Deutschlandradio gab Blech ein Interview, in dem er über seinen Besuch bei Eisenberg berichtet. Eisenberg kämpfte einst darum, ADHS als angebliche Hirnstörung in das DSM – die Bibel der Psychiatrie – aufzunehmen. Doch Eisenberg habe seine Meinung geändert. Er sei jetzt der Meinung, Kinderpsychiater müssten viel gründlicher die psychosozialen Gründe ermitteln, die zu Verhaltensauffälligkeiten führen könnten.

Doch die Modediagnose AHDS ist vor allem eines: Ein riesen Geschäft für die Pharma-industrie. Laut Spiegel seien die Verschreibungen von Ritalin von 34 Kilogramm im Jahre 1993, auf Jahr 1760 Kilogramm im Jahr 2011 angestiegen.

 

Mehr Informationen zum Thema:

FAZ: Ritalin gegen ADHS – Wo die wilden Kerle wohnten

Deutschlandradio Wissen: ADHS Die erfundene Krankheit

Der Spiegel: Schwermut ohne Scham

Spiegel online: ADHS, Burnout, Depression: Forscher warnen vor Millionen Scheinpatienten

Deutsche Apothekerzeitung: Methylphenidat gegen ADHS – Ein „Goldesel“ für die Pharmaindustrie

 

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1 Kommentar zu „Zur Diskussion – ADHS“

  1. Neurofeedback-Training und AD(H)S
    Ist AD(H)S eine Krankheit? Gibt es psychische Erkrankungen, oder sind sie ein Metrapher für unerwünschtes Verhalten? Da sollten einfach mal die Betroffenen zu Worte kommen. Viele Kinder und Jugendliche leiden unter ihrer veränderten Aufmerksamkeit. Sie können sich nicht so entfalten, wie sie es gerne möchten. Nun könnte man lange über die Anforderungen der Schule, des Elternhauses und ganz allgemein der Gesellschaft diskutieren, die an die Kinder gestellt werden. Tabletten sind hier sicherlich nicht der richtige Weg. Vielmehr geht es um die Selbstregulation, damit die Heranwachsenden wieder zu Akteuren werden. Dabei kann das Neurofeedback-Training helfen. Die Kinder schauen ihrem Gehirn bei der Arbeit zu und können dann einzelne Frequenzen aktiv beeinflussen, wenn sie eine schnelle Rückmeldung (Feedback) erhalten. Ausprobieren lohnt sich und mit regelmäßigem Training sind die Kinder zu erstaunlichen Leistungen fähig. Und das waren Kinder schon immer, sie müssen nur den nötigen Freiraum dafür haben.

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