Mit Kalium chloratum begann Mitte des 19. Jahrhunderts der Siegeszug der Schüßler Salze. Mehr als 1000 diphteriekranke Kinder konnten damals durch das Schüßler Salz Nr. 4 geheilt werden. Heute ist das Präparat vor allem bei Entzündungen das Mittel der Wahl.
Kalium chloratum ist ein äußerst vielseitiger Stoff: Man findet ihn in nahezu allen Körperzellen. In der Medizin wird das Salz als physiologische Lösungen verwendet, in der Küche als Geschmacksverstärker eingesetzt. Der Landwirt setzt es als Dünger ein und im Winterdient es als Streusalz. So praktisch und sinnvoll die Verwendung von Kalium Chlorid auch sein kann, so destruktiv und zerstörend kann es auf der anderen Seite wirken. In den USA wird es als Giftspritze bei der Todesstrafe und auch zur Abtreibung eingesetzt. Selbst der ein oder andere Mord kann auf den Missbrauch von Kalium chloratum zurückgegführt werden. So zeigt Kaliumchlorid mal wieder ganz deutlich, was schon Paracelsius wusste: Allein die Dosis macht eine Substanz zum Gift oder zum Heilmittel…
Der Körper speichert Kaliumchlorid in den Bronchien. Seine faserstoffauflösende Eigenschaft ist innerhalb und außerhalb der zellulären Matrix von großer Bedeutung. Eine ganz besondere Beziehung hat Kaliumchlorid zum Bindegewebe und den Schleimhäuten. Es ist ein wichtiger Betriebsstoff unserer Drüsen, die wir als Lymphknoten – Ansammlungen von Lymphzellen und Abwehrzellen – oder als Gaumen- und Rachenmandeln kennen. Zudem reguliert Kalium chloratum die Ausscheidung von Wasser und ist für die Muskel- und Nervenfunktionen wichtig.
Dickes Blut
Kalium chloratum beeinflusst den Zucker und Eiweißstoffwechsel, den Herzrhythmus, die Magen- und Darmtätigkeit. Es hat großen Einfluss auf die Fließfähigkeit unseres Blutes. Bewährte Einsatzgebiete von Schüßler Salz Nr.4 sind Bindehautentzündung, entzündete Mandeln und Mittelohrentzündung, die oft von zu dickflüssigem
Blut herrührt. Es hilft gegen Bronchitis, Heiserkeit und Erkrankungen der Lunge. Außerdem bewährt hat sich das Salz Nr.4 bei Entzündungen der Magen- und Darmschleimhaut, Rheumatismus und Durchblutungsstörungen. Auch bei Kinderkrankheiten wie Mumps, Masern oder Scharlach und sogar bei Sehnenscheideentzündungen und Gelenkschwellungen sollten Sie dieses Salz in Betracht ziehen.
Ich seh’ dir in die Augen …
Kalium chloratum ist das Mittel der ersten Wahl bei Katarrhen der verschiedenen Organe. Dabei treten faserstoffhaltige, weiße, weiß-graue oder schleimig-weiße Ausscheidungen oder Absonderungen auf. Dies können Hautschüppchen sein, schleimig- weiß verklebte Augen oder weißlichschleimiger Husten. Die Zunge ist dick weiß bis gräulich belegt, die Region um die Augen wirkt wie eine milchige Brille, der Teint ist käsig – auf den Augenlidern liegen blaurote, wie aufgemalt wirkende Schatten. Die Oberlippe erscheint ebenfalls milchig (Milchbart!). Oft erkennt man deutlich feine Äderchengeflechte auf den Wangen – die Couperose, oder auf den Beinen – dann heißen sie Besenreißer.
Geschwollene Lymphdrüsen sind ein deutliches Zeichen für die Anwendung von Nr.4. Hautgrieß im Gesicht und oft auch auf den Oberarmen und -schenkeln ist ein weiters Indiz für Kalium chloratum-Mangel. Weitere Merkmale sind natürlich geschwollene Drüsen. Erhöhte Belastungen von Drüsen entstehen zum Beispiel durch Verkühlungen, Impfungen, elektromagnetische Felder oder häufiges und exzessives Milchtrinken. Haben sie öfters geschwollene Beine? Auch zur Thrombosen-Prophylaxe ist Nr.4, optimal in Kombination mit
Schüßler Salz Nr.3 (Ferrum phosphoricum), bestens geeignet. Denken sie daran vor Ihrer nächsten Flugreise!
Alles ist Drama!
Ein gesteigertes Pflichtbewusstsein und „Grande Emotione“ gehören dazu. Wenn Gefühle gar so intensiv, übertrieben gelebt und erlebt werden, dann steckt meistens sehr viel Zwanghaftigkeit im Leben eines Menschen. Dieses innere Kleben an den Gefühlen, an denen der anderen aber auch an den eigenen, die mangelnde Distanzierungsfähigkeit, strapaziert unentwegt die Drüsen und damit den Kaliumchlorid-Haushalt. Parallel dazu bringt die Überspanntheit, mit der die Gefühle gelebt werden, eine so große Anspannung für
alle Gewebe, was auch wieder den Kalium chloratum Haushalt stark beansprucht. Ein Nr.4 begleitender Ansatz auf diesen Missstand könnte lauten: „Ich beobachte mich selbst und meine Gefühle. Ich darf meine eigenen Gefühle haben, zu ihnen stehen und sie auch ausdrücken.“ Übrigens: Wenn Sie sich viel zu leicht über alles ärgern und glauben, ständig dagegen reden zu müssen, kann der Mineralstoff Kalium chloratum Abhilfe schaffen. Die Nr. 4 hilft dabei, Giftstoffe loszulassen – körperlicher wie auch seelischer Natur. Es entlastet von angesammeltem Seelenmüll, Zwängen und Sorgen und macht Mut für neue Entfaltungsmöglichkeiten.
Dem Mangel vorbeugen
Damit es erst nicht zu einem Mangel an Kaliumchlorid kommt, können Sie dies durch die Ernährung steuern: Äpfel, Blumenkohl, Brombeere, Feigen, Gerste, Grapefruits, Kokosnuss, Kresse, Löwenzahn, Nüsse, Oliven, Sellerie, Spargel, Tomaten, Zwiebel.